Diesen Satz hören wir als Mitarbeiterinnen der Kontaktstelle öfter oder vernehmen bedrücktes Schweigen, wenn die Frage nach einer Neugründung auftaucht. Wenn eine Gruppe zu einem bestimmten Thema gesucht wird, dazu jedoch noch keine exisiert, bieten wir in der Regel immer unsere Hilfe an, eine solche mit Ihnen zu gründen. Manche Bürgerinnen und Bürger haben aber Bedenken eine neue Selbsthilfegruppe zu gründen.

"Wie läuft das ab? Was muss ich alles beachten? Welche Extra-Arbeiten kommen da auf mich zu, neben meinen alltäglichen? Schaffe ich das? Stehe ich am Ende alleine da und es kommt keiner?" - Solche und andere Überlegungen können dabei eine Rolle spielen. 

Doch wie läuft eigentlich eine Gruppengründung ab? Welche Hilfen gibt es? Und warum sollte man sich doch trauen, das auszuprobieren... 

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Die Gründung einer Selbsthilfegruppe kann eine äußerst bereichernde Erfahrung sein, sowohl für Sie selbst als auch für die Menschen, die von der Gruppe profitieren werden. Doch viele Menschen zögern, diesen Schritt zu wagen, aus Angst vor den Herausforderungen und der Verantwortung, die damit einhergehen. Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, diese Bedenken zu überwinden und zeigt Ihnen, wie die Kontaktstelle für Selbsthilfe Sie dabei unterstützen kann.

1. Es beginnt mit einer Idee

Alles beginnt mit einer Idee. Vielleicht haben Sie selbst eine Herausforderung gemeistert und möchten anderen helfen, dasselbe zu tun. Oder Sie haben ein Anliegen, das Sie mit anderen teilen und bearbeiten möchten. Vielleicht bezieht es sich auf eine körperliche oder psychische Erkrankung oder viel mehr auf eine ganz bestimmte Lebenssituation, in der Sie sich befinden. Schreiben Sie Ihre Gedanken auf und überlegen Sie sich, welche Inhalte die Gruppe haben könnte. 

2. Die Kontaktstelle für Selbsthilfe - Ihr erster Ansprechpartner 

Die Kontakt- und Informationstelle für Selbsthilfe im Landkreis Haßberge ist Ihre erste Anlaufstelle. Schreiben Sie oder rufen Sie uns an! Wir sprechen mit Ihnen über Ihre Idee. Wir helfen Ihnen Ihre Idee zu konkretisieren, erzählen Ihnen von unseren Erfahrungswerten und klären Sie über Möglichkeiten der Selbsthilfe auf. 

3. Gemeinsam geht mehr! Mitglieder finden

Nun ist es an der Zeit andere Menschen zu finden, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben und Interessen an einem Austausch in einer Gruppe haben. Die KOS entwirft mit Ihnen zusammen eine Pressemitteilung, welche auf unterschiedlichen Kanälen veröffentlicht wird. Interessenten, die sich angesprochen fühlen, können sich dann bei der KOS melden. Selbstverständlich halten wir dabei den Datenschutz ein.

4. Die erste Zusammenkunft 

Es wird spannend! Die KOS organisiert in den Räumlichkeiten des Landratsamtes ein bis drei Gründungstreffen, bei denen alle Interessenten für diese Selbsthilfegruppe zusammenkommen. Die Sozialpädagoinnen der KOS klären über Selbsthilfe auf, erläutern Nutzen und Grenzen der Selbsthilfe und räumen Mythen aus dem Weg. Ziel ist auch ein erstes Kennenlernen der Betroffenen untereinander. Dann geht es schrittweise in die Klärung erster Rahmenbedingungen. 

  • Was soll in der zukünftigen Gruppe passieren? 
  • Wo und wann kann sich die Gruppe treffen?
  • Wer sind die beiden Ansprechpartner für die Gruppe und organisieren die Treffen? (Hinweis: Das muss nicht die Person sein, die die Gruppe initiiert hat. Es macht es für die Anfangsphase der Gruppe jedoch häufig leichter)

... Die Kos gibt Ihnen dazu Infomaterialien an die Hand und steht ihnen beratend zur Seite. Wichtig: Als Gruppenleiter/Gruppenkontaktperson muss man die Gruppe nicht inhaltlich gestalten! Es geht nur darum, dass die grundsätzliche Organisation der Rahmenbedingungen gesichert ist und die Gruppe nicht "in der Luft hängt".

5. Das erste eigene Treffen

Sind die wichtigsten Fragen erstmal geklärt, ist die Gruppe dazu bereit, ihre eigenen ersten Gruppentreffen zu gestalten. Seien Sie nicht frustiert, wenn es zu Beginn noch Anlaufschwierigkeiten gibt. Die Gruppe muss sich erst finden und lernt Schritt für Schritt. Andere organisatorische Aspekte wie z.B. Fördermöglichkeiten können bei Bedarf auch erst im Verlauf gemeinsam angegangen und auf den Weg gebracht werden. 

6. Kontinuierliche Vernetzung und Unterstützung

Die KOS bietet nicht nur Unterstützung bei der Gründung, sondern auch fortlaufend ihre Hilfe an. Sie können an Fortbildungen teilnehmen, an Aktionen mitwirken, sich mit anderen Gruppenkontaktpersonen ihm Rahmen der zweimal pro Jahr stattfindenden Leitungstreffen austauschen und bei Bedarf Beratung in Anspruch nehmen. 

Fazit 

Die Gründung einer Selbsthilfegruppe ist ein wertvoller Beitrag zur Gemeinschaft und eine Möglichkeit, sich selbst und anderen Menschen zu helfen. Mit der Unterstützung der KOS können Sie diese Aufgabe meistern. Zögern Sie nicht, den ersten Schritt zu machen – Ihre Idee kann einen großen Unterschied machen.

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